Das „Innere Team“ und welchen therapeutischen Nutzen es hat

Psychotherapie in Havixbeck, Billerbeck, Nottuln

 

Das „Innere Team“ ist ein integrativer Ansatz zur Behandlung vielfältiger mentaler Probleme, wie beispielsweise Ängsten, depressiven Verstimmungen oder mangelndem Selbstwertgefühl. Im Zentrum der Betrachtungen steht das „Innere Team“ der Klient:innen, dass ganz im Sinne systemischer Therapie und Beratung mit Figuren oder Ähnlichem aufgestellt wird (s. Abb.). So erhalten Klient:innen die Möglichkeiten, sich innerer Anteile (z.B. Wut, Neugier etc.) bewusst zu werden und diesen Gestalt und Namen zu geben. Die Aufstellung dient während der einzelnen Sitzungen als Arbeitsgrundlage und zeigt sowohl herausfordernde als auch hilfreiche Persönlichkeitsanteile auf. Persönlichkeitsanteile stellen Konstrukte aus Gefühlen, Gedanken und Handlungsmustern dar und können während des therapeutischen Prozesses bearbeitet werden. Hier fließen Strategien der Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) wie „kognitives Umstrukturieren von Gedanken“, „Verhaltensanalysen“ und „Verhaltensexperimente“ (z.B. Expositionsübungen) ein. Des Weiteren sind imaginative Interventionen wie „Stuhldialoge“ mit bestimmten, problembehafteten Persönlichkeitsanteilen möglich, um z.B. die Ursprünge oder die Hartnäckigkeit einzelner Anteile zu hinterfragen (z.B. „Was willst du mir genau mitteilen - Angst?“). Es wird aber auch auf die hilfreichen Persönlichkeitsanteile (z.B. Mut, Neugier, Humor etc.) eingegangen, diese stellen starke Ressourcen für Klient:innen dar und sollten daher auch fokussiert werden.

 

Von zentraler Bedeutung ist die Installation einer neuen, neutralen Instanz, welche dem gesamten „Inneren Team“ als Trainer, Manager oder Ähnlichem dient. Hierbei ist es wichtig, dass sich Klient:innen über grundlegende Aspekte dieser „neuen Instanz“ bewusst werden:

 

  • sie ist neutral und distanziert (dies kann z.B. durch die Positionierung außerhalb des „Inneren Teams“ symbolisiert werden – s. Abb.)

  • sie akzeptiert alle Persönlichkeitsanteile als wichtige Mitglieder des „Inneren Teams“

  • sie kennt Verbindungen/Allianzen zwischen einzelnen Mitgliedern (z.B. „Wut kommt meistens um Traurigkeit zu schützen“)

  • sie moderiert und geht in den Dialog mit einzelnen Anteilen (z.B. „Wut, mach jetzt Pause – Traurigkeit du darfst jetzt präsent sein“ oder „Angst, es ist OK, dass du da bist – jetzt gerade brauchen wir aber eher Mut, also ziehe dich mal eine Weile zurück“)

 

Natürlich müssen die verschiedenen Aspekte eingeübt und wiederholt werden, damit nachhaltige therapeutische Erfolge erzielt werden können. Die Kombination aus Akzeptanz, kognitiver Umstrukturierung, Entkopplung von Persönlichkeitsanteilen und Stärkung von Ressourcen führt dann oftmals zu einer deutlichen Steigerung der Lebensqualität und -freude.